Zucht
Von den Söhrewölfen
Wir haben einen riesigen Spass an der Aufzucht und Betreuung der kleinen Welpen gefunden.
Auch wenn es jede Menge Arbeit bedeutet. Etwa neun Wochen füllen die Kleinen unser Leben rund um die Uhr aus.
Es beginnt mit der Auswahl des Vaterrüden. Da werden hunderte von schwarzen Rüden gesucht, sortiert und aufgelistet.
Danach wird selektiert, wer aufgrund der Ahnentafel, der gesundheitlichen Voraussetzungen der Eltern, Großeltern und Urgroßeltern nicht in die nähere Auswahl kommt. Eine langwierige Aufgabe.
Man muß dabei auch bedenken, was die Hunde als Anlagen mitbringen und was durch fehlerhafte Ausbildung oder mangelnde Sachkenntnis entstanden ist.
So mancher Hund ist durch den Menschen nicht zu dem geworden, was er hätte werden können.
Schließlich wollen wir ja gesunde, trieblich hoch angelegte und dazu noch optisch ansprechende Hunde mit normalem Verhalten bekommen. "Durchgeknallte" gibt es genug, "Schlaftabletten" auch.
Der Hund muß sowohl im familiären Bereich ein ausgeglichenes Wesen zeigen (z. B. Kinder, andere Haustiere), als auch auf dem Hundeplatz richtig Spass machen.
Dazu gehört Trieb, Arbeitsbereitschaft, Spielfreude und körperliche Fitness.
Ein gewisses Mass an Erziehung und Gehorsam gehört natürlich auch dazu. Hierzu wollen wir den Grundstein schon bei den Welpen legen.
Danach beginnt der Umbau des Welpenauslaufs. Da werden Wippe, Wackelbrett und Flaschenbaum hergestellt. Blechtafel, Gitterrost und Sandkasten, Badestelle, Zerrgeräte und Trümmerfeld aufgebaut. Die verschiedenen Untergründe wie Sand, Kies, Schotter und Gras aufgebracht. Der Auslauf wird ausbruchsicher eingezäunt, mit einem Raubvogelschutz und Schattenspendern, sowie einem Tunnel ausgestattet. All das sind für uns Grundlagen, die Welpen umweltsicher zu machen. Es gehören Fahrten im Auto und im Hundeanhänger genauso dazu, wie ein aufspringender Schirm und die Gewöhnung an verschiedene Geräusche.
Mit Beginn der Hitze wird die Gesundheit der Mutterhündin untersucht. Dann erfolgen die Untersuchungen des Progesteronwertes, mit dem die Deckbereitschaft der Hündin festgestellt wird.
Dann die Fahrt zum Deckrüden, die auch schon mal 1000 km auf den Tacho des Autos bringen kann.
Danach folgen die bangen Tage des Wartens, ob die Hündin aufgenommen hat. Da liegen schon mal die Nerven blank :-))).
Wenn es soweit ist, das wir die Wurfbox aufstellen können, ist dann hoffentlich alles klar. Dann heißt es,die Tage zählen bis zur Geburt.
Die einzigen Gedanken sind dann:
Hoffentlich geht alles gut. Hoffentlich sind Alle gesund. Hoffentlich gibt es keine Komplikationen.
Die ersten Tage nach der Geburt sind dann relativ entspannt. Da übernimmt die Mutter die Pflege der Kleinen.
Unsere Aufgabe besteht dann nur darin, die Kleinen täglich zu wiegen und auf Gewichtszunahme zu überprüfen. Mehrmals täglich die "Bettwäsche" zu wechseln und zu waschen, die "Verirrten" wieder an die Zitzen zu bringen und auf die Entwicklung der Motorik zu achten und natürlich die Kleinen zu kuscheln.
Die Wurfabnahme durch den Zuchtwart erfolgt innerhalb der ersten 3 Tage und der Wurf wird dann noch 2 weitere Male überprüft.
Nach etwa 10 Tagen, beginnen die Kleinen die Augen zu öffnen. Die Ausflüge in der Wurfbox werden immer größer und natürlich auch das Geschreie, wenn der Weg zu der Milchbar zu lange dauert. Da kennen die kleinen Racker keine Uhrzeit :-)))) .
Mit ca. 3 1/2 Wochen wird zum ersten Mal versucht, die 40 cm hohe Seitenwand der Wurfbox zu überwinden.
Dann wird die Welt erkundet. Bei uns kommen die Kleinen im Haus zur Welt. Jetzt beginnt der Wischmop zu glühen. Die kleinen Rabaucken lernen jetzt Laminat, Fliesen und Teppichboden kennen. Sie wuseln in der Wohnung herum und erkunden, was man alles anknabbern und wegschleppen kann. Meistens nutzen sie den bereitgelegten Teppich als Hundetoilette, weil das wegputzen auf den Fliesen ja viel zu einfach ist.
Aber bald sind die Fliesen für das Geschäftchen wieder interessant, weil dann der Wischmop kommt, auf dem man ja so toll mitfahren kann oder wenn Frauchen oder Herrchen dran ziehen, sich daran festhalten kann.
Man hofft nur noch auf schönes Wetter, damit man die Rasselbande in den Auslauf lassen kann.
Für die Kleinen ein absolut aufregender Tag. Was es da alles zu erkunden gibt und wonach das alles riecht. Da kann man den Rasen ausreissen, im Sand buddeln und andere tolle Dinge machen .
Am zweiten Tag draussen, sind die Kleinen dann meist schon so sicher, das die angebotenen Spielgeräte genutzt werden. Da wird dann auch gezerrt, geklettert auf dem klappernden Blech getobt, der Sand umgebuddelt und auf den Steinen herumgeklettert. Ganz Mutige wagen sich sogar schon in den Tunnel. Nach kurzer Zeit sind alle so müde, das ein Schläfchen angesagt ist. Jetzt passen die Mama und wir sehr gut auf, das sich kein Raubtier oder Raubvogel ins Gehege "verirrt".
Nach ein paar Tagen geht die Meute nach dem Öffnen der Tür von ganz alleine in den Auslauf.
Herrchen lässt sich ja auch immer wieder neue Dinge einfallen, um uns zu beschäftigen und zu fordern und fördern.
Aus der Sicht des Welpen:
Wir kriegen jetzt auch schon mehrmals am Tag einen ganz leckeren Brei, den Frauchen immer macht. Der schmeckt so guuuut.
Jetzt sind auch schon fremde Menschen, die alle nach Reinigungsmitteln riechen, gekommen. Sie haben uns beobachtet und auch schon mal gestreichelt. Das war auch aufregend.
In den nächsten 3 Wochen sind wir Auto und Anhänger gefahren. Herrchen lässt immer wieder so ein riesiges Ding aufspringen, vor dem wir Anfangs richtig Angst hatten. Er nennt es Schirm.
Jetzt kommen auch immer wieder kleine Menschen zu Besuch, die mit uns spielen. Da werden Bälle geworfen und an Seilen gezogen und Fangen gespielt. Für uns Kleine eine aufregende Zeit.
Wir haben mit Herrchen schön gespielt und wenn wir schön mitgemacht haben, gab es leckere Belohnungen.
Dann kam jemand, der hat uns zweimal gepiekst. Herrchen hat gesagt das sei Chippen und DNA-Probe.
Das war nicht so lustig, aber es gab dafür wieder was zu leckern und so war es schnell vergessen.
Dann kam der schlimmste Tag. Wir sind mit dem Auto gefahren.
Zu einer Frau. Die war ja Anfangs ganz nett, aber dann hat sie uns gepiekst. Na ja, war dann doch nicht so schlimm, weil es danach ein Leckerle gab.
Impfen hat Herrchen gesagt.
Was dann kam war erstmal nicht lustig. Wir wurden von fremden Menschen weggeholt und mitgenommen.
Wir wurden immer weniger. Herrchen und Frauchen waren ganz traurig. Wir haben versucht, sie zu trösten.
Aber wir wurden auch abgeholt. Herrchen hofft nun, dass er die richtigen Menschen für uns ausgesucht hat. Er hat uns versprochen, uns zu besuchen und zu schauen, ob es uns gut geht..